Was wäre die Adventszeit in Rothenburg ohne den legendären "Reiterlesmarkt"? In anderen Städten erst in den letzten Jahren in Mode gekommen, ist der Rothenburger Weihnachtsmarkt mit seiner über 500 Jahre alten Tradition einer der ältesten Dezembermärkte.

Doch wie erklärt sich der etwas ungewohnt anmutende Name? Nun, wie viele mittelalterliche Bräuche ist der Ursprung in der germanischen Sagenwelt zu suchen. Denn das "Reiterle" ist die menschlich Darstellung des germanischen Gottes Wotan, der zur düsteren Jahreszeit an die Türen klopft, um Einlass und milde Gaben zu begehren. Diese Gaben verteilte der germanische Gott - als Reiter unterwegs - an die Armen und wurde so zur gern gesehenen Gestalt.

In Anlehnung an diese germanische Sage nannten die Rothenburger ihren Adeventsmarkt schon im 15. Jahrhundert "Reiterlesmarkt" und seitdem feiern die Bürgerinnen und Bürger mit den Gästen aus aller Welt die besinnliche Weihnachtszeit.